Nahostexperte
Gilles Kepel, geboren 1955 in Paris, ist Professor für Soziologie und gehört zu den fundiertesten Kennern des politischen Islam und des radikalen Islamismus. Kepel studierte Soziologie, Anglistik und Arabistik und erwarb zwei Doktorgrade in Sozial- und Politikwissenschaft. 1994 war er Gastprofessor an der New York University, von 1995 bis 1996 Gastprofessor an der Columbia University. Gegenwärtig ist Kepel Professor am Institut d’études politique de Paris und hat dort den Lehrstuhl für den Vorderen Orient und den Mittelmerraum inne. Zudem ist er Gastprofessor für Geschichte und internationale Beziehungen an der London School of Economics and Political Science. Seit über drei Jahrzehnten beobachtet und erfroscht Gilles Kepel die Entwicklung der muslimischen Gesellschaften im Nahen Osten und in Europa. Er publizierte zahlreiche Bücher, die sich mit den Themen Religion und Gesellschaft, Islam und Europa, Heiliger Krieg und Radikalisierung des Islam befassen. Sein auf einer Feldstudie beruhendes Buch «Les Banlieues de la République» von 2012 zeigt die ausweglose Situation der Jugendlichen in den Banlieues von Paris, wo 2005 die Massenkrawalle begonnen haben. Gilles Kepel lebt in Paris.
Dienstag, 06. Mai 2025, 18:30 – 20:00 Uhr
An der Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zurich, KOL-G-201 (Aula)
Der von der Terrororganisation Hamas entfesselte und von Iran alimentierte Krieg gegen den Staat Israel zeitigt grosse politische, gesellschaftliche und religiöse Verwerfungen, die den ganzen Mittleren Osten betreffen. Wie geht es weiter, welche Gefahren islamistischer Terroristen drohen weiterhin? Welche Chancen für einen Neubeginn sind möglich?
Mittwoch, 18. Mai 2016, 18:30 – 20:00 Uhr
An der Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zurich, KOL-G-201 (Aula)
Seit Jahren wird der Djihad, der sogenannte Heilige Krieg gegen die Ungläubigen, auch nach Europa exportiert. Brutale Attentate in Madrid, in London oder in Paris zeugen von der Entschlossenheit der Islamisten, den Terror in die Zentren der westlichen Zivilisation zu tragen. Insofern markiert das Datum des 11. September 2001 einen Wendepunkt für das Zeitalter der Globalisierung. Denn seither stehen die Sicherheitssysteme unter Druck, Schlimmes zu verhindern, ohne dass es jemals gelingen könnte, unsere Verwundbarkeiten grundsätzlich ungeschehen zu machen. Was sind die Motive des Djihad? Wie rekrutiert er seine Gefolgsleute? Was können wir auch in unseren eigenen Kulturen tun, um dieses Treiben einzudämmen? Das sind die brennenden Fragen von heute und von morgen.