Prof. Anne Applebaum spricht über «Alte und neue Gefahren des Totalitarismus»
Mittwoch, 27. Oktober 2021, 18:30 – 20:00 Uhr
An der Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zurich, KOH-B-10
Was macht für viele Menschen die Rückkehr zu autoritären, anti-demokratischen Herrschaftsformen so erstrebenswert? Was genau treibt all die Wähler, Unterstützer und Steigbügelhalter der Anti-Demokraten an? Welche Bedeutung haben dabei soziale Medien, Verschwörungstheorien und Nostalgie, welche materiellen Interessen kommen ins Spiel, wie befeuern Elitenbashing und Aufstiegsverheissungen die Energien der vermeintlich Unterprivilegierten – und sehnt sich Europa letztlich nach harter Hand und starkem Staat (zurück)?
Diesen Fragen widmet sich Applebaum in ihrem Buch «Die Verlockung des Autoritären», in deutscher Sprache bei Siedler erschienen, und Martin Meyer geht im Gespräch mit der Autorin dem Thema nach.
Anne Applebaum, geboren 1964, ist Historikerin und Journalistin. Die Pulitzer-Preisträgerin begann ihre Karriere 1988 als Korrespondentin des Economist in Warschau, von wo aus sie über den Zusammenbruch des Kommunismus berichtete, und gehört zu den versiertesten Kennerinnen Russlands. Heute ist sie ist Mitarbeiterin von The Atlantic und Senior Fellow des Agora Institute an der Johns Hopkins University. Für ihre publizistische Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, jüngst den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2024.