Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz 2021–2025
Robert Habeck, geboren 1969 in Lübeck, ist Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Von 2021 bis 2025 war er Vizekanzler sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Von 2018 bis 2022 amtete er als Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Zuvor war Habeck sechs Jahre lang Minister und stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, zuletzt leitete er das Ministerium für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und Digitalisierung.
Habeck studierte von 1991 bis 1996 in Freiburg im Breisgau (Germanistik, Philosophie und Philologie) und in Roskilde/Dänemark (Humanwissenschaften). 2000 promovierte er in Hamburg (Literaturwissenschaft und Philosophie). Anschliessend war er bis 2009 als freier Schriftsteller tätig. 2002 wurde er Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen.
Foto: © Nils Leon Brauer.
Dienstag, 25. November 2025, 18:30 – 20:00 Uhr
An der Universität Zürich, Rämistrasse 71, 8006 Zurich, KOH-B-10
Die liberalen Demokratien stehen unter Druck. So unterschiedlich die Formen autoritärer Herrschaft auch sind – nationalistisch in Russland, libertär in den USA, kommunistisch in China oder Nordkorea, islamistisch im Iran –, sie alle greifen individuelle Freiheiten an, die in den letzten Jahrzehnten seit den 1970er-Jahren erkämpft wurden.
Die Politiker der liberalen, fortschrittlichen Parteien sind über diesen Vormarsch ebenso fassungslos wie verwirrt. Sie suchen nach Erklärungen, indem sie einzelne Wahlkämpfe analysieren oder einfach reaktionärer Gewalt die Schuld geben. Im Hinterkopf haben sie immer noch ein lineares Geschichtsbild, demzufolge sich Gesellschaften Schritt für Schritt zum Besseren entwickeln. Also denken sie, dass sie eigentlich nicht verlieren können. Aber das stimmt nicht, weder historisch noch in der Gegenwart. Weder individuelle Fehler noch der Fingerzeig auf die Rechtskonservativen reichen aus, um unsere Zeit zu verstehen, und schon gar nicht, um Antworten zu finden.
Die drängende Frage ist, ob liberale Demokratien und offene Gesellschaften überhaupt in der Lage sind, Krisen zu überstehen und Probleme zu lösen, bevor sie zu historischen Katastrophen werden: Globale Erwärmung, militärische Bedrohung/Krieg, Migration, Vertrauensverlust in die liberale Demokratie selbst – all das kann passieren oder passiert, wenn nicht die richtigen politischen Massnahmen ergriffen werden, um es zu verhindern.