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Mit zwölf wusste ich, dass sich Afghanistan verändern muss

Sima Samar spricht über ihr lebenslanges und vielfältiges Engagement für die afghanische Bevölkerung und die aktuelle Situation in ihrem Heimatland. Veranstaltung in englischer Sprache.

Redner

Freitag, 21. November 2025, 19:00 – 20:00 Uhr

Im Literaturhaus Zürich, Limmatquai 62, 8001 Zürich

Veranstaltungssprache: Englisch

Die Geschichte der Afghanin Sima Samar ist bewegend. Ihr Ehemann wurde 1979 während der Präsidentschaft von Nur Muhammad Taraki verhaftet. Er blieb verschollen. Sie selbst floh nach Pakistan, wo sie in der Grenzstadt Quetta ein Frauen- und Kinderspital aufbaute.

1989 gründete Sima Samar die Organisation Shuhada, die sich der Entwicklung von Frauen- und Menschenrechten, der medizinischen Versorgung der Bevölkerung sowie der Einrichtung von Schulen in Pakistan und Afghanistan widmet. Sima Samar verstand rasch, dass sie sich auch politisch einbringen musste, um Veränderungen in ihrem Land zu erreichen. 2001 wurde sie als Ministerin für Frauenangelegenheiten für die afghanische Regierung ausgewählt und gehörte zu den fünf Stellvertretern des Präsidenten Hamid Karzai bis zu ihrem Rücktritt im Jahr 2002.

Im Juni 2002 wurde die Unabhängige Afghanische Menschenrechtskommission gebildet mit Sima Samar als Vorsitzende. Unablässig sprach sie an internationalen Konferenzen über die Situation der Menschen in Afghanistan, zugleich setzte sie ihre Arbeit für ihre Organisation Shuhada fort.

2021 reiste sie kurz vor der erneuten Machtübernahme der Taliban in Kabul in die USA aus. Dort lehrt sie Frauen- und Menschenrechte an der Tuft-Universität in Boston.

Redner

Dr. Sima Samar

Ärztin, Frauen- und Menschenrechtlerin, ehem. Ministerin für Frauenangelegenheiten in Afghanistan

Kurzbiografie

Sima Samar, geboren 1957, hat 1989 die Organisation Shuhada gegründet und in den Folgejahren weiterentwickelt. Die Organisation betrieb seither über hundert Schulen und Dutzende von Kliniken und Krankenstationen.

Samar diente in der afghanischen Interimsregierung und führte 2002 bis 2019 den Vorsitz in der Unabhängigen Afghanischen Menschenrechtskommission. Da sie 2005 bis 2009 als UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage im Sudan fungierte, wurde sie später in hochrangige Ämter der UNO berufen.

Gegenwärtig ist sie Gastdozentin an der Fletcher School der Tufts University in Boston/USA. Zahlreiche internationale Auszeichnungen wie 2001 der Paul Grüninger Preis, 2008 der Asia Democracy and Human Rights Award und 2012 der «Alternative Nobelpreis» unterstreichen ihr aussergewöhnliches Engagement. Ihre Autobiografie «Mit zwölf wusste ich, dass sich Afghanistan verändern muss» erscheint auf Deutsch beim rüffer&rub Sachbuchverlag (August 2025).


Foto: © Goran Basic

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